»Ich will: Höchste Unwirklichkeit!« Arnold Schönbergs Drama mit Musik in einem Akt »Die glückliche Hand« (1910–13), ein beispielhaftes Werk des musikalischen Expressionismus, wurde erst elf Jahre nach seiner Vollendung in der Wiener Volksoper uraufgeführt.
Die Rezensionen der Premiere sowie sämtlicher weiterer zu Schönbergs Lebzeiten realisierter szenischer Aufführungen sind nunmehr in die Bibliotheksdatenbank integriert und können sowohl in Form von Digitalisaten (so verfügbar) wie auch im Volltext abgerufen werden. Der Wiener Premiere folgten Produktionen in Breslau (Stadttheater, 1928), Duisburg (Stadttheater, 1929) und Berlin (Krolloper, 1930) ehe das Werk 1930 in Philadelphia und New York erstmals dem US-amerikanischen Publikum präsentiert wurde. Erwartungsgemäß spiegeln die Rezensionen auf der Ebene der Kunstkritik die extrem polarisierenden Meinungen der Zeitgenossen Schönbergs wider, dieses »unerbittlichen Fanatikers« (Vossische Zeitung, 1930), dessen »Werk aus einem Fiebertraum geboren und wie ein Sturm in die Welt gepeitscht wurde« (Neue Freie Presse, 1924).
»Es ist nicht symbolisch gemeint, sondern nur geschaut, empfunden.
Gar nicht gedacht. Es sollen Farben, Geräusche, Lichter, Klänge, Bewegungen, Blicke, Gesten…
in bunter Weise aneinandergereiht sein. …
Ich will nicht verstanden werden.
Ich will mich ausdrücken.
Ich möchte am liebsten für ein Zaubertheater schreiben.«
Arnold Schönberg, Komponist und Librettist